Saladin stammte aus einer kurdischen Familie. Sein Vater Ayyub wurde in Dwin im heutigen Armenien geboren. Obwohl er ursprünglich keine militärische Karriere anstrebte, befahl ihm der Herrscher von Damaskus, Nur ad-Din, 1163, seinen Onkel Schirkuh auf einem Zug nach Ägypten zu begleiten.
Nach der Eroberung Ägyptens und dem Tod seines Onkels 1169 erhielt Saladin den Oberbefehl über Ägypten, zuerst noch als Wesir des letzten Fatimidenkalifen al-Adid. Nach dessen Tod herrschte Saladin allein als Sultan von Ägypten. Saladin stellte die sunnitische Orthodoxie in Ägypten wieder her, überwarf sich aber 1174 mit Nur ad-Din. Nach Nur ad-Dins Tod (noch 1174) ergriff Saladin gegen dessen minderjährigen Erben auch die Herrschaft über Syrien.
Mit der Angliederung von Mossul 1186 und Aleppo 1183 hatte Saladin endlich die Macht, sein größtes Ziel - die Wiedereroberung Jerusalems - zu erreichen. Nach dem entscheidenden Sieg über die Kreuzfahrer in der Schlacht bei Hattin am (4. Juli 1187), eroberte er am 2. Oktober 1187 Jerusalem und beendete damit 88 Jahre christlich-europäischer Herrschaft über die Stadt. Nach der Einnahme Jerusalems soll er die christliche Bevölkerung gegen ein Kopfgeld in die Freiheit entlassen haben. Verwundert darüber, dass die reichen Christenmenschen vorzogen ihren restlichen Reichtum zu erhalten, anstelle die ärmeren Brüder freizukaufen, soll er schließlich auch diejenigen entlassen haben, die das Kopfgeld nicht entrichten konnten. 1188 konnte er Eroberungen in den Kreuzfahrerstaaten von Tripolis und Antiochia verwirklichen. Während des Dritten Kreuzzugs verlor er die wichtige Hafenstadt Akko und erlitt 1191 eine Niederlage gegen Richard Löwenherz bei Arsuf. Danach kam es zum Waffenstillstand zwischen ihm und seinem Gegner für drei Jahre und acht Monate. Saladin starb am 3. März 1193 in Damaskus. Sein Grab befindet sich nördlich der Umayyaden-Moschee.
Eine Statue von Saladin in Damaskus.
(* 1137 in Tikrit; †4. März 1193 in Damaskus)